Preissuchmachinen: Das gilt es zu beachten
Nach einer aktuellen Studie von Statista nutzen über 75% der Internetnutzer Preissuchmaschinen bevor sie sich ein Produkt kaufen, eine Dienstleistung in Anspruch nehmen oder eine Reise buchen. Rund 30% nutzen diese Möglichkeit sogar vor jedem Kauf. Die Zahlen sprechen somit für sich und eine eindeutige Sprache, aber um in einer Preissuchmaschine überhaupt gefunden zu werden und daraus einen tatsächlichen Nutzen zu ziehen, müssen einige Dinge beachtet werden.
(Bildquelle, eigener Screenshot: www.statista.de)
Mittlerweile ist vermutlich jeder, ob freiwillig oder nicht, schon schon einmal einer Preissuchmaschine begegnet. Das Prinzip dahinter ist simple: Man sucht nach einem Produkt, ob bei Google oder direkt über eine der Preissuchmaschinen, und erhält eine übersichtliche Liste einzelner Shops geordnet nach den jeweiligen Verkaufspreisen. Im Idealfall wird wie noch der Zeitpunkt der letzten Aktualisierung angegeben. Für den Kunden bietet sich damit eine ideale Möglichkeit Preise zu vergleichen und sich für einen Shop zu entscheiden.
Preissuchmaschinen – ein weiterer Vertriebskanal
Für Shop-Betreiber eröffnet sich damit ein weiterer Vertriebskanal für ihre Produkte. Abgerechnet wird bei diesen Portalen in der Regel im CPC-Format, die Preise unterscheiden sich allerdings häufig. Deshalb gilt es für Unternehmen beständig den ROI im Auge zu behalten, damit das Ergebnis positiv ausfällt.
Aber nicht nur bei den Kosten unterscheiden sich Preissuchmaschinen, sondern auch bei den Anforderungen wie die Daten angeliefert werden müssen. In der Regel wird die Suchmaschine von selbst aus den Produktfeeds Ihrer Shopsoftware gespeist und mehrmals täglich aktualisiert. Allerdings gibt es keine Standardisierung, weshalb die Anforderungen des jeweiligen Portals beachtet werden und ein entsprechender Feed eingerichtet werden sollte.
Aktualität: Eine Empfehlung, aber auch eine Pflicht
Das ist nicht nur eine Empfehlung, sondern nach einem Gerichtsurteil ist es für Shop-Betreiber sogar verpflichtend für ein aktuelles Abbild seine Angebots zu sorgen. Aber auch abseits von Gerichtsurteilen ist eine beständige Feedoptimierung im Interesse des Betreibers. Schließlich ist für den Endkunden nichts ärgerlicher als dass das gewünschte Produkt schlussendlich doch nicht mehr, oder nicht mehr zu dem angegeben Preis erhältlich ist. Des Weiteren sollte auch die Konkurrenz stetig im Auge behalten werden, um etwaige Preisanpassungen vornehmen zu können. Daher ist es bereits im Vorfeld empfehlenswert einen kontinuierlichen Aufwand zur Pflege der einzelnen Feeds mit einzuplanen.
Kundenorientierung in der Planung
Aber nicht nur die Aktualität ist entscheidend, sondern auch die Planung unter welcher Suchanfrage „das Produkt“ von welcher Zielgruppe gefunden werden soll. Schauen wir uns hier einfach das Beispiel einer Schuhs an:
Ein Kunde sucht nach einem Herrenschuh in der Größe 45 und gibt das so wahlweise bei Google oder einer Preissuchmaschine ein. Nun erhält er verschiedene Ergebnisse u.a. ein Ergebnis, dass wie folgt aussieht und aufgrund des günstigen Preises hoch rankt:
„Adidas Sneaker Dragon Silver für 59,99€“
Der Kunde fühlt sich also optisch von dem Schuh angesprochen und klickt auf den Artikel um sich detailliert darüber zu informieren, oder diesen sogar umgehend zu kaufen. Doch bei einem Blick in das Shop-Sortiment wird ihm klar, der Schuh ist nur in Größe „41,42 und 47“ vorrätig und gar nicht in seiner Größe. Das heißt: Der Shop bezahlt den Klick für etwas, dass gar nicht in seinem Sortiment vorrätig ist.
Daher ist stets empfohlen genau zu überlegen unter welchen Suchanfragen ein Produkt gefunden werden soll und im Umkehrschluss, welche Varianten des Produkts erhältlich sind.
Eine gute Auswahl macht den Unterschied – nicht jede Preissuchmaschine ist nützlich
Auch bei der Frage ab wann sich eine Preissuchmaschine für einen Online-Shop lohnt gilt es unterschiedliche Möglichkeiten ins Auge zu fassen. Denn der Nutzen einer Preissuchmaschine hängt stark vom Produkt bzw. von dem Ziel der Listung ab, dabei lassen sich Käufer in zwei Kategorien einteilen – den Einmalkäufer und der Mehrfachkäufer:
Einmalkäufer:
Hierunter versteht man Kunden, die ein bestimmtes Produkt für eine einmalige, langfristige Nutzung suchen. Als Beispiel seien hier z.B. Terrassenböden, oder Fenster genannt. Diese Käufer werden bei einer entsprechenden Kaufentscheidung vermutlich nicht wiederkehren um beim gleichen Shop erneut einen „Terassenboden“ oder ein „Fenster“ zu kaufen. Daher ist für den Shop-Betreiber an dieser Stelle natürlich nur der CPO (Cost per order) entscheidend.
Mehrfachkäufer:
Produkte die für Mehrfachkäufer von Interesse sind, sind ganz verschieden, aber am Beispiel von Lebensmitteln leicht zu erklären. Ein Kunde ist auf der Suche nach einer bestimmten Zutat und vergleicht Preise und selbst wenn er bei der ersten Bestellung nur ein Produkt kauft, das den CPO nicht erfüllt, besteht die Aussicht, dass er bei Zufriedenheit künftig öfter im selben Shop bestellt und somit im Idealfall sogar zu einem neuen Stammkunden wird – der Brandingeffekt ist also nicht unerheblich.
Nicht zu Unterschätzen: Der SEO-Aspekt
Bei der Googlesuche rankt ein Shop aktuell noch hinter der Konkurrenz, doch er hat für die selben Produkte günstigere Preise und listet z.B. bei www.idealo.de. Erkennt die Preissuchmaschine darin ein Absatzpotential besteht die Möglichkeit zu einem insgesamt besserem Ranking zu gelangen.
Preissuchmaschinen sind eine Option, aber nicht der Umsatz-Mittelpunkt
Doch eines gilt es bei allen Vorteilen zu beachten – Preissuchmaschinen können eine lohnende Option für die Vertriebskanäle eines Shop-Betreibers sein, doch sollten sie niemals einen zu hohen Einfluss auf die Umsätze einnehmen. Denn auch einzelne dieser Plattformen können von den jeweiligen Betreibern aus verschiedenen Gründen offline genommen werden.