Google+ in der offenen Beta!

20.09.2011 von Matthias Finke

google-plus-one-300x250Vic Gundotra hat es heute am Ende seines Blog-Posts verkündet: Google+ geht nach 12 Wochen, die es nun schon nach Einladung verfügbar ist, in die Open Beta! Doch nicht nur das: Auch weitere Neuerungen wurden implementiert.

Allen voran geht ein Update des Google+-App für Smartphones, die naturgemäß auf dem Open Source-OS Android zuerst veröffentlicht wird. Google hat bekanntlich an der Entwicklung und dem Verkauf dieses Betriebssystems maßgeblichen Anteil, ein iOS-Update wird wohl demnächst kommen. BeimGoogle+-Android-Update stechen vor allem die verbesserten Hangouts hervor

Die Neuigkeit des Tages ist aber, wie oben bereits angemerkt, die Open Beta des Netzwerks. Diese hat verschiedene Effekte, die in Zukunft sehr genau beobachtet werden:

Wie groß ist der Run auf Google+ wirklich?

Das Blog 89n.com machte vor wenigen Tagen mit der hauseigenen Statistik Furore, dass die Einträge proGoogle+-User und -Tag stark rückläufig wären. Nun waren die Zahlen, die lediglich aus einer Erhebung des – ebenfalls hauseigenen – Dienstes ManageFlitter stammten, nicht sehr valide und bescheinigtem eher dem Service selbst ein gewisses Versagen in der Aktivierung seiner Nutzer. Dennoch schlug der Bericht in eine Kerbe, die sich auch in anderen Online-Medien immer weiter öffnet: Ob die Nutzung von Social Media abnehme und eine Müdigkeit eingesetzt habe, die bereits vor etwa einem Jahr als „Social Müdia“ dir Runde machte. Abgesehen davon, dass Google+ in Konkurrenz zu Facebook tritt, stellt sich also die Frage nach der Notwendigkeit eines weiteren Netzwerks überhaupt – egal, wie innovativ.

Kann Google+ Facebook Konkurrenz machen?

Es ist bekannt, dass man das am meisten begehrt, was man nicht haben kann. Infolgedessen war der Hype um Google+ auch unter diesem Aspekt zu deuten und damit schon weit weniger sensationell, als die Medien es weismachen wollten. Und auch Online-Redakteure überschlugen sich vor Begeisterung über das Privileg, ein Teil des Produkts Google+ sein zu dürfen. Nun kann auch endlich die breite Masse ausprobieren, wie Hangouts, Sparks und Circles das virtuelle Leben bereichern, und somit die Schlacht der Riesen entscheiden – auch wenn das noch ferne Zukunftsmuik ist.

Was kann ich wissen, was soll ich tun, was darf ich hoffen?

Die klassische Trias dieser Kant´schen Fragestellung wird Social Media Manager und Developer rund um den Erdball nun noch mehr beschäftigen als zuvor. Während sich bisher eine Klientel bei Google+ austobte, die in den seltensten Fällen fachfremd war, besteht nun die Möglichkeit der gezielten Akquise „echter“ Kunden. Dabei wird zu protokollieren sein, welche Methoden möglich und effektiv sind und inwiefern man diese messen kann. Diese Fragen dürften sich verkomplizieren, je mehr Features Google+ „ausrollt“ – seien es Unternehmensseiten, andere Listenmöglichkeiten als Circles oder Möglichkeiten, den Stream als Werbeplattform zu benutzen. Ein großartiges Beispiel hierfür liefert derzeit die Jeansmarke 7 For All Mankind, allerdings eben noch auf Facebook. Welche Trackingmöglichkeiten es gibt, welche Wege zum Ziel führen und welchen ROI man ganz konkret erwarten kann, steht indes auf Google+ noch aus.

Das Fazit lautet also, nicht ungewohnt: Testen, testen, testen. Der Vorreiter zu sein wird nicht einfach, aber gerade Google+ ist für Werbetreibende momentan ein Markt, der Innovationen begrüßen dürfte. Bis es wirklich losgeht, haben die Entwickler nach eigener Aussage aber noch einiges zu tun, und so bleibt es auch für Nutzer egal welcher Coleur weiterhin spannend.

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Matthias Finke