Browser Wars, diesmal: 2.0
Google+ hat sich entschieden, ein neues Plug-In für den hauseigenen Browser Chrome zu veröffentlichen. Der „+1“-Button ist nun auch im Browser selbst zu finden. Dadurch können auch Seiten, deren Webmaster den Button nicht integriert hat, ein „+1“bekommen, solange der Besucher bei Google+eingeloggt ist und das entsprechende Plug-In installiert hat.
Durch die Berichterstattung darüber fiel nun auf, dass auch Facebook bereits ein solches Feature besitzt – sowohl in Chrome als auch in Firefox. Von einem Verzicht der Einbindung der beliebte Social Icons auf der eigenen Website ist dennoch (noch) abzuraten. Immerhin ist der Marktanteil von Google Chrome noch ungleich geringer als der Marktanteil der GoogleSuche, und auch von den Chrome-Nutzern werden es sich einige genau überlegen, ob sie in ihrer Toolbar wirklich noch mehr bunte Icons benötigen. Hinzu kommt, dass Facebook es versäumt hat, mit einem neuen Plug-In seinen angeschlagenen Datenschutz-Ruf zu verbessern. Denn der „Like“-Button in der Browserleiste erhebt die gleichen Daten wie ein „Like“-Button, der auf einer Website eingebettet ist. Einziger Unterschied: Den Browser hat der „Surfer“ immer dabei, während er die Websites stetig wechselt. Somit erhält Facebookvon Nutzern nun ein noch umfangreicheres Bewegungsprofil als bereits vorher schon, und kann dieses bei eingeloggten Nutzern natürlich auch personalisieren.
Google hält sich indes aus der Datenschutz-Misere heraus, indem gar nicht weiter darauf eingegangen wird. Dabei läuft den Behörden bei der Erwähnung des Dienstes Analytics immer noch ein kalter Schauer über den Rücken, und tendenziell kann niemand erwarten, dass Google+ weniger Daten erhebt als Facebook. Letzteres versucht sich momentan an einer Zusammenarbeit mit dem Social-Browser RockMelt, wohl nicht zuletzt um Chrome in Bälde etwas entgegensetzen zu können.