Google+: Heute Beta, morgen die ganze Welt. Übermorgen Facebook?
Gleich zu Beginn: Nein, die OpenBeta von Google+ ist immer noch nicht angekündigt. Aber wieso auch: Mit dem zur Zeit genutzten Invite-System fährt Google gut genug für ein Social Network, das sich noch in der Entwicklung befindet. Google+ scheint wirklich das zu sein, was User immer wollten – hier schön festgehalten in einem kleinen Comicstrip.
Es kursiert derzeit im Internet eine inoffizielle Prognose, die Google+ ein Wachstum im mittleren dreistelligen Bereich – die Rede ist von 350% in zwei Wochen – und eine Userzahl von etwa 10 Millionen Nutzern attestiert. Und das knappe zwei Wochen nach der partiellen Öffnung, und vor allem mit unregelmäßig und kurz gesetzten Invite-Zeiten. Registrierte Nutzer können dann Freunde mit Google-Account einladen, ebenfalls Google+ zu testen. Diese Möglichkeit wurde von verschiedenen Blogs genutzt, um mit Kommentar-Aktionen im Austausch gegen Invites Traffic zu generieren, letztendlich hat Google sich aber entschieden, Einladungen nur sehr beschränkt zuzulassen.
Eine sichere Konsequenz dessen dürfte inzwischen sein, dass, sobald Google+ sich öffnet, der Run auf das Netzwerk ungekannte Ausmaße annehmen wird. Ob der Hype berechtigt ist, können momentan wohl nicht einmal „die oberen 10 Millionen“ beurteilen. Interessant ist nebenbei bemerkt aber auch, dass Google+ als der einzige – und als ein ernstzunehmender! – Konkurrent zu Facebook gewertet wird, noch bevor es überhaupt frei zugänglich oder in vollem Umfang testfähig ist.
Für B2B-Nutzer dürfte Google+ vor allem wegen der „Circles“ interessant sein. Diese haben den Anspruch, statt jeden Nutzer direkt zum „Freund“ oder zum gleichberechtigten „Kontakt“ zu machen, das Netzwerk eines Menschen wirklichkeitsgetreu abzubilden. Nutzer werden Circles zu geordnet, und geteilte Inhalte werden nicht allgemein, sondern in bestimmten Circles verbreitet. So versucht Google+ umzusetzen, dass Nutzer auch im realen Leben nicht alles jedem erzählen. Das würde bereits die erste große Schwäche von Facebook korrigieren, wo es zwar möglich ist, Nutzergruppen zu erstellen und zu verwalten, das gezielte Teilen von Inhalten mit diesen gestaltet sich in der Nutzung aber wenig erstrebenswert. Der zweite Vorteil der vonGoogle+ vorgeschlagenen Lösung ist, dass die überbordende Datenflut, die den Nutzer dauernd passiert, gefiltert und verringert wird. Somit bekommt der User nur noch Inhalte angezeigt, die wirklich für ihn bestimmt und damit wahrscheinlich interessant sind. In die gleiche Bresche schlägt das Feature „Sparks“, das gemäß den Interessen des Users Inhalte im Netz vorschlägt.
Weitere Erläuterungen über die Features von Google+ finden sich auf der offiziellen Website des Projekts. Auch hier werden weiterhin Funktionen des Netzwerks und Gedanken zu seiner Nutzung ihren Platz haben.